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Zwischen Dialog und Protest
Vergessene Beteiligungsmöglichkeiten
Einwohnerfragestunden sind eine oft unterschätzte Möglichkeit der direkten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern auf Gemeindeebene. Bei neuen Bauvorhaben wie z.B. Solarparks oder Wohngebieten bieten sie die Möglichkeit, gezielt Unterstützer des Projekts in die Gemeinderatssitzung zu bringen, um die Umsetzungschancen des Projekts zu verbessern.
Vorsicht Waldschutz!
Zur Verhinderung von Bauvorhaben wird Waldschutz oft als Alibi nach vorn gestellt, um andere Interessen zu verbergen. Gleichzeitig können auf diesem Weg auch neue Waldbewegungen entstehen, die für den Waldumbau dringend gebraucht werden. Zeit für Försterinnen und Förster diese Bewegung kreativ für den Wald zu nutzen.
Tipps aus der Akzeptanz-Praxis: Was tun, wenn die Infoveranstaltung aus dem Ruder läuft?
Bei vielen Informationsveranstaltungen spielen Emotionen mit oder es tauchen Leute auf, die so nicht eingeplant waren. Gerade wenn es um die "heißen" Themen geht wie 5G-Masten, Windenergie, Hochspannungsleitungen, Solarparks, Gefängnisse oder Tierställe, kann eine Veranstaltung schnell eine Richtung einschlagen, die eine gemeinsame Arbeit sehr schwer oder unmöglich macht. Was dann? Wie steigt man aus einer eskalierenden Veranstaltung aus?
Wenn Bürgerdialoge mehr schaden als helfen
In Konflikten um Bauvorhaben oder Infrastrukturprojekte werden Dialogangebote oft per sé als etwas Gutes wahrgenommen. Doch dem ist nicht so! Wenn Dialogangebote vor Ort nicht eine verantwortungsvolle Begleitung des Veränderungsprozesses abdecken können, schaden sie mehr als dass sie helfen.
Wenn durch gute Planung Verlierer-Regionen entstehen
Trotz der gerechten, kriterienbasierten Regionalplanung entstehen Pfadabhängigkeiten, die für eine Region sehr positiv sind, weil sie Vorbehaltsgebiet Tourismus geworden ist, während sie eine andere Region massiv benachteiligen, weil hier viele Vorranggebiete für Windenergienutzung ausgewiesen werden.
Bürgerrat, den niemand braucht?
Bürgerräte sind aktuell in aller Munde. Sie werden von lokal bis bundesweit zu allen möglichen Themen eingesetzt. Doch eigentlich ist der Bürgerrat eine Methode für heikle Themen, bei denen die Politik nicht einfach entscheiden kann oder will und zu dem sie den Rat der Bürgerschaft einholt. Werden Bürgerräte als Mode-Methode für alles Mögliche veranstaltet, verkommen sie zu einer Demokratiewiese.
Wenn Akzeptanzforschung falsch übersetzt wird
Akzeptanzforschung zur Energiewende boomt. Doch ihre Ergebnisse werden falsch in die Öffentlichkeit übersetzt. So ist die Akzeptanz in Orten , in denen es Energiegenossenschaften gibt, höher. Aber es hilft nichts, deshalb die Gründung von Energiegenossenschften zu fordern, denn Grundlage sind immer aktive Menschen vor Ort, die die Energiewende wollen. Doch die lassen sich nicht einfach herzaubern.
Wo sprechen wir über den Wald der Zukunft?
In der “Wald der Zukunft” beschreibt Förster Janner eindrucksvoll die Arbeit, die Gedanken und die Ansatzpunkte eines Försters, dem sein Wald am Herzen liegt. Man bekommt einen hautnahen Eindruck vom Förster-Dasein, von der natürlichen Entwicklungskraft des Waldes und der Perspektive, dass unter einem Menschengemachten rasenten Klimawandel der Mensch dem Wald unter die Arme greifen sollte, um sich in eine klimastabile Richtung zu entwickeln. Gleichzeitig geht es hier nicht um Stilllegen, sondern auch um die nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz.
Mehr über den Wald sprechen, die Stimme für ihn zu erheben und auch mehr denen zuhören, die sich täglich um ihn kümmern und ihn kennen - das möchte Janner mit seinem Buch bezwecken. Dieser Blogartikel stellt das Buch kurz vor - und denkt dann laut über die Frage nach, wo das Forum wäre, in dem dieser Dialogprozess stattfinden könnte. Denn: der Wald der Zukunft geht uns ja alle an.
Auch “gute” Projekte werden abgelehnt
Gern wird so getan, als wäre es nur Windparks, Straßen oder Wohngebiete, die vor Ort auf Ablehnung stoßen. Tatsächlich stoßen aber auch vermeintlich gute Projekte wie die Einrichtung von Naturschutzgebieten oder die Wiedervernässung von Mooren auf erbitterten Widerstand. Es geht nämlich nicht darum, ob ein Windrad oder ein Solarpark das Landschaftsbild verändern. Es geht um Veränderung generell.
FörsterInnen: weil Menschen Holz und Wald (ge-)brauchen
Die Idee der Nachhaltigkeit sowie eine systematische Forstwirtschaft entstand im Kontext des Holzmangels und der degradierten Wälder Anfang des 18. Jahrhunderts. FörsterInnen heute bewegen sich weiterhin in diesem Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Holzbedarf. Hinzu kommen durch Klimawandel und Umweltzerstörung geschwächte Wälder. Keine leichte Aufgabe!
Was ist eigentlich Akzeptanzmanagement?
Wir brauchen mehr Akzeptanzmanagement-Wissen. Wissen, das das “Wie” in den Mittelpunkt stellt. Wir brauchen einen gut gefüllten Koffer mit Methoden, wie man in eskalierende Konflikte eingreifen kann, wie man die Deutungshoheit im Diskurs erlangt, wie man Menschen in Unterstützerkampagnen einbindet. Dieses Wissen findet man nur in der Praxis.Nur hier lernen wir, wann und unter welchen Bedingungen ein bestimmtes Tool eingesetzt werden sollte oder eben nicht.
Im Wald bewegt sich was
Im unserem neuen Projekt Walddialog gehen wir mit der sozialen Brille in den Wald: was bewegen Menschen dort in Sachen Waldumbau in welche Richtung? Wie machen sie das? Auf welche Herausforderungen und Konflikte stoßen sie dabei? Wie gehen Sie diese an?
Mögen die Bayern Windräder?
In Bayern soll die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung immer besser werden. Doch stimmt das wirklich? In dem Beitrag wird gezeigt, dass Windenergieprojekte in Bayern genauso umstritten sind wie in anderen Bundesländern. Doch die Etablierung von sogenannten Windkümmerern zeigt, dass die Diskussionen in geordneteren Bahnen verlaufen.
Wo direkte Demokratie an ihre Grenzen kommt
Die Entscheidung über neue Bauvorhaben sollte in die Hände derjenigen geben werden, die direkt betroffen sind. Klingt schön, ist auf Dorfebene aber verheerend. Wenn die Dorfbewohner direkt über Bauvorhaben abstimmen dürfen, wird nicht die Demokratie gefördert, sondern Neid, Missgunst und Ungerechtigkeit gesät.
Wer ist eigentlich die schweigende Mehrheit?
Die schweigende Mehrheit ist keine einheitliche Gruppierung, die man nur aktivieren müsste, um Akzeptanz für ein neues Bauvorhaben zu bekommen. Sie stellt eher ein Sammelbecken für Menschen dar, die aus ganz unterschiedlichen Gründen schweigen. Doch zumindest ein Teil der bislang schweigenden Menschen vor Ort ließe sich durch geeignete Methoden aktivieren.
Den Kampf ums Klima gewinnt man mit Aktionen nicht mit der Moralkeule
Klimaschutz ist nicht per sé gut und Kohlelobbyismus nicht per sé böse. Es geht um Interessen von Menschen und um die Macht, diese Interessen durchzusetzen. Eine Diffamierung einer Seite als böse, verstellt nur den Blick, um im realen Interessen-Dschungel der Gesellschaft gangbare Lösungen zu finden.
Akzeptanz ist eine Frage der Perspektive
Vergessen Sie Beteiligung an der Planung oder finanzielle Vorteile. Die wichtigste Motivation zur Akzeptanz neuer Bauvorhaben ist, dass man die neuen Windräder, Hochspannungsmasten oder Reihenhäuser nicht sieht.
Dialog und Beteiligung müssen an den Bedarfen der Menschen ansetzen.
Bei neuen Infrastrukturprojekten ist es entscheidend, Beteiligungsangebote an den Bedarfen der Menschen festzumachen. Deshalb ist es so wichtig, mit Anwohnern ins Gespräch zu kommen, zuzuhören, zu überlegen, wo liegen die wirklichen Bedarfe und erst dann passende Angebote zu entwickeln. Oft muss es sich gar nicht um eine finanzielle Beteiligung handeln. Manchmal liegt der Bedarf der Menschen vor Ort einfach darin, dass ihnen jemand zuhört.
Dialoge und Beteiligung sind Mittel, um ein bestimmtes strategisches Ziel zu erreichen.
Heute starten wir eine Reihe, mit der wir Erfahrungen vermitteln wollen, die wir mit dem Einsatz von Dialog- und Beteiligungsverfahren in der Praxis gesammelt haben.
Warum Beteiligung nicht gut oder schlecht ist
Beteiligung ist nicht gut oder schlecht, sondern ein Werkzeug aus dem großen Werkzeugkasten des Akzeptanzmanagements, um in bestimmten Situationen vor Ort Kommunikation zu ermöglichen, Vertrauen aufzubauen oder die Akzeptanz von Bauvorhaben zu fördern.