Tipps aus der Akzeptanz-Praxis: Was tun, wenn die Infoveranstaltung aus dem Ruder läuft?

Workshops, Bürgerversammlungen, Infomärkte mit engagierten Teilnehmern, die sich ziemlich gut an den vorbereiteten Moderationsleitfaden halten, das ist der Wunsch jeder Moderatorin und jedes Moderators.

Wie steigt man aus einer Bürgerveranstaltung aus?

Doch dem ist nicht immer so, denn bei vielen Veranstaltungen spielen Emotionen mit oder es tauchen Leute auf, die so nicht eingeplant waren. Gerade wenn es um die "heißen" Themen geht wie 5G-Masten, Windenergie, Hochspannungsleitungen, Solarparks, Gefängnisse oder Tierställe, kann Ihre Veranstaltung schnell eine Richtung einschlagen, die eine gemeinsame Arbeit sehr schwer oder unmöglich macht.

Was dann? Wie steigt man aus einer eskalierenden Veranstaltung aus?

Ich bin eigentlich ein sehr zurückhaltender Moderator und jede/r kommt bei mir ausgiebig zu Wort, gerade wenn es kritische Stimmen sind. Doch manchmal muss ich in Informationsveranstaltungen auch harte Grenzen setzen.

Störende klar anzählen

Schritt 1: Es sind manchmal Menschen dabei, denen ist die Veranstaltung egal. Sie suchen nur ein Podium, um ihre Meinung zu sagen. Und das tun sie unentwegt. Da ich als Moderator auch für alle anderen Menschen im Raum verantwortlich bin, mache ich "Störer" klar und direkt darauf aufmerksam, dass sie stören, frage sie aber auch noch einmal nach einem konstruktiven Beitrag für diese Veranstaltung.

Schritt 2: Wenn das nicht hilft und die Person weiter stört, nehme ich die Teilnehmer zur Unterstützung und frage ins Publikum, ob das für alle so ok ist, wenn wir uns hauptsächlich mit den Problemen der einen Person beschäftigen oder nicht. Da viele der anderen Menschen auch Anliegen haben, die sie in der Veranstaltung zur Sprache bringen wollten, reicht dieser Schritt in der Regel aus.

Unterbrechen und Abbrechen der Veranstaltung

Schritt 3: Gerade, wenn es mehrere Personen sind, die gezielt weiterstören, unterbreche ich die Veranstaltung und bitte die Personengruppe zu einem klärenden Gespräch vor die Tür.

Schritt 4: Und im letzten Schritt beende ich die Veranstaltung. Vorher erläutere ich den Teilnehmern aber noch die Gründe und gebe einen Ausblick auf den weiteren Prozess.

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Wenn Bürgerdialoge mehr schaden als helfen