Blog
Zwischen Dialog und Protest
Was ich nicht sehe, stört mich nicht
Das Leben ist zu bunt, als dass es einfache Wahrheiten geben könnte. Doch es gibt sie, wie z.B.: Aus den Augen, aus dem Sinn. Infrastrukturprojekte führen regelmäßig zu Protesten, weil sie das Lanschaftsbild verändern. Sobald aber Stromleitungen unter die Erde verlegt werden oder Windräder hinter dem Horizont verschwinden, hat plötzlich niemand mehr etwas dagegen.
Akzeptanzmanagement statt Akzeptanzforschung!
Um die Windräder, Solarparks, Hochspannungsleitungen in die Welt zu bringen, die wir für die Energiewende benötigen, brauchen wir in Zukunft vor allem Akzeptanzmanagement. Das dafür notwendige Wissen findet man aber nicht in Büchern, sondern in der Praxis. Nur in der Praxis kann man die Erfahrungen sammeln, wie man in eskalierende Konflikte eingreifen kann oder wie man Menschen in Unterstützerkampagnen einbindet.
Das Kreuz mit dem Entscheid
Sind Bürgerentscheide als Instrument der direkten Demokratie wirklich ein Segen? Oder sind sie nicht vielmehr ein Fluch für die Gemeinden, in denen sie stattfinden. Ein Plädoyer für eine soziale Folgenabschätzung.
Tipp 10: Informieren Sie offensiv
Immer wieder hören wir von Bauunternehmern: “Aber wir sind doch vom Gemeinderat gar nicht eingeladen worden, unser Projekt vorzustellen!” Dann machen Sie halt Ihre eigene Informationsveranstaltung!
Tipp 10: Seien Sie präsent, zeigen Sie sich, kommen Sie direkt mit den Menschen ins Gespräch - am besten dort, wo Sie tatsächlich bauen wollen. So können sich die Bürger:innen ein eigenes Bild von Ihrem Bauvorhaben machen und müssen nicht auf Hörensagen reagieren.
Tipp 7: Überraschen Sie Bürgerinitiativen
Niemand streitet sich gern, aber es kann von Vorteil sein, den Stier direkt bei den Hörnern zu packen.
Tipp 7: Sollte es vor Ort bereits eine Bürgerinitiative gegen Ihr Bauvorhaben geben, verfallen Sie nicht in den Reflex, sofort Ihren Anwalt einzuschalten. Suchen Sie stattdessen möglichst den direkten Kontakt zu den Vertretern der Bürgerinitiative, dann haben Sie das Überraschungsmoment auf Ihrer Seite. Bürgerinitiativen denken gern in Freund-Feind-Unterscheidungen und rechnen nicht damit, dass Sie offen auf sie zugehen.
Tipp 1: Anwohner sind Menschen wie Du und Ich
Für alle, die schon einmal mit Anwohnerprotesten gegen neue Bauvorhaben konfrontiert waren, kommen hier einige Praxistipps wie Sie Ihre Kommunikation verbessern können.
Tipp 1: Widerstehen Sie dem Impuls, protestierende Anwohner als Feinde anzusehen. Es handelt sich in der Regel um ganz normale Menschen - wie Sie, die durch Ihr Projekt aus ihrem Alltag herausgerissen wurden.
Akzeptanz von Fall zu Fall
Jeder Konflikt hat eine ganz spezifische Konstellation aus Gegnern, Befürwortern und den vielen, die sich (noch) nicht von dem Bauvorhaben betroffen fühlen. Um so verwunderlicher ist es, dass Behörden weiterhin versuchen, allgemeine Regeln zu finden, nach denen die Akzeptanz neuer Bauprojekte wie Windparks, Straßen oder Wohngebiete vor Ort befördert werden kann.