(Wald)DIALOG:

Strategien der Kooperation im Waldumbau

Ausgangslage

Die Deutschen Wälder stecken in einer Krise, sind geschädigt und teilweise krank. Die Ursachen hierfür sind hinlänglich bekannt: Klimawandel, Borkenkäferbefall, Sturmschäden, Folgen von langjährigen Monokulturen, etc. Immer häufiger fällt der Begriff Waldsterben 2.0. Eine Antwort hierauf ist Waldumbau. D.h. mit mal mehr und mal weniger Steuerung Seitens der Forstwirtschaft wird versucht, die geschädigten Wälder in Richtung klimaresilientere Mischwälder zu transformieren bzw. sich transformieren zu lassen.

Aber Waldumbau zu wollen und zu planen ist das eine - es dann auch zu tun das andere.

Konflikte zwischen verschiedenen Akteuren mit unterschiedlichen Interessen treten dabei auf: Der Wald soll ausreichend Holz abwerfen, um uns mit diesem Rohstoff zu versorgen. Er soll ausreichend Wild beherbergen, damit Jäger bei ihrer Jagd erfolgreich sein können. Er soll ausreichend Kohlenstoff speichern, um den Klimawandel abzubremsen. Er soll ein Ort der Biodiversität werden oder bleiben. Er soll Naherholungsort für Spaziergänger, Hunde und Mountainbiker sein. Gleichzeitig gibt es sehr unterschiedliche Ansichten, wie das Ziel „Klimastabiler Mischwald“ erreicht werden kann, die von Kahlschlägen nach Kalamitäten und massiver aktiver Verjüngung bis hin zu kompletter Stilllegung ganzer Waldteile reichen.

Unser Ansatz

Seit Herbst 2022 läuft bei re:member das Projekt (Wald)DIALOG, das von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. gefördert wird (Link). Gemeinsam mit zwei Kooperationspartner - der Fachhochschule Erfurt und der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg beforschen wir für zwei Jahre eine Vielzahl von Wäldern in Deutschland. Wir sprechen mit unterschiedlichen Akteuren vor Ort. Wir lassen uns durch die Wälder führen und lernen über Forstwirtschaft und Jagd, besuchen Bürgerinitiativen, sprechen mit Gemeinderäten und BürgermeisterInnen. Dabei erfahren wir hautnah und aus unterschiedlichsten Perspektiven wie Waldumbau gemacht bzw. gesehen wird, welche Konflikte vor Ort zentral sind und wie diese angegangen werden, was dabei zum Gelingen von Waldumbau beiträgt und was ihn blockiert. Und: welche neuen Modelle der Kooperation hier und dort entstehen. Letztlich bekommen wir ein sehr vielfältiges und praxisbezogenes Bild von den Herausforderungen und Konflikten rund um das Thema Waldumbau.

Ergebnisse

Bereits in der ersten Projekthälfte wird deutlich: Waldumbau ohne Kommunikation funktioniert (zumindest in kommunalen Wäldern) nicht. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Waldumbau funktioniert dann, wenn es dank einer guten Kommunikation gelingt, dass Akteure mit unterschiedlichen Interessen/ Ansichten an einem Strang ziehen: So ist es z.B. unter Umständen möglich, den sog. Wald-Wild Konflikt in den Griff zu bekommen, wenn JägerInnen und FörsterInnen gemeinsam neue Modelle der Kooperation entwickeln, die für beide Seiten funktionieren. Eskalierte Konflikte zwischen Forst und engagierten Bürgerinitiativen können z.B. dadurch in ein ruhigeres Fahrwasser geleitet werden, dass partizipative Methoden in der Forsteinrichtung angewandt werden und hier im Dialog die Ziele für den jeweiligen Wald gemeinsam erarbeitet werden.  

Angebot: professionelle Kommunikation im Waldumbau

Sind sie an einer Schulung, Beratung oder einem Vortrag zum Thema Kommunikation im Waldumbau interessiert? Sie benötigen eine professionelle Begleitung in Form einer Mediation in einem eskalierten Konflikt rund um das Thema Waldumbau, Wald-Wild, etc.? Sie möchten einen Dialogprozess in ihrer Gemeinde starten, darüber, wohin sie mit ihrem Wald in Zukunft wollen?

Für ein individuelles Angebot sprechen sie uns gerne an.

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