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Der Irrtum des Beteiligungsparadigmas

Partizipation ist heutzutage in aller Munde. Kaum eine Verwaltung, kaum ein Planer von neuen Infrastrukturprojekten traut sich noch, sein Projekt ohne ausreichende Beteiligung ortsansässiger Stakeholder oder Bürger zu beginnen. In frühzeitiger Beteiligung wird geradezu eine Zauberformel gesehen, um lästigen Protesten von Bürgerinitiativen vorzubeugen. Beteiligung soll nach Renn (2011, S.6/7) :

  • durch Einbezug von örtlich betroffenen Bevölkerungsteilen die Wissensbasis erweitern,
  • den jeweiligen Entscheidungsträgern wichtige Informationen über die Verteilung der Präferenzen und Werte der betroffenen Bevölkerungsteile vermitteln,
  • dem fairen Aushandeln von Ressourcen dienen,
  • die Begründungen für kollektive Entscheidungen auf eine normativ abgesicherte Grundlage stellen sowie
  • als ein Element der Gestaltung der eigenen Lebenswelt dienen.

So schön wie das alles klingt, so falsch ist es auch, wenn man glaubt, Menschen beteiligen sich, nur weil man ihnen mit einer neuen Beteiligungskultur die Möglichkeit zur Beteiligung gibt. Menschen wollen in erster Linie ihr Leben leben. Sicher gibt es auch hier Ausnahmen, aber die meisten Menschen wollen für ihre Familien da sein, ihrer Arbeit und ihren Hobbies nachgehen. Für die Planung von Bürgerhaushalten oder die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien bleibt in der Regel wenig Zeit.

Jeder, der schon einmal versucht hat, Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung an Themen zu bewegen, die nicht direkt in ihrem Interessensfokus liegen, weiß um die Mühsal des Unterfangens (mehr in Beitrag Warum sich Menschen im öffentlichen Raum engagieren). Die Mitarbeiter von re:member haben in den letzten Jahren zu verschiedenen Themen sogenannte Bürgerkonferenzen durchgeführt (z.B. dieBürgerkonferenz Mobil mit Wasserstoff). Dabei erhält eine Gruppe von 16-18 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, über drei Wochenenden sich eine Meinung zu Themen wie Klimawandel, Nanotechnologie, CCS oder Biodiversität zu bilden. Doch wer glaubt, diese wenigen Plätze wären schnell ausgebucht, irrt. Man muss schon bis zu 10.000 Menschen anschreiben, um ausreichend Teilnehmer zu finden. Werden Themen behandelt, die stärker auf einen Ort fokussiert sind, wie z.B. die Erarbeitung von lokalen Energie- oder Verkehrskonzepten, beteiligen sich etwas mehr Menschen, doch die meisten haben weiterhin anderes in ihrem Alltag zu tun.

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Quelle Test
Quelle Test

Menschen fordern in der Regel erst dann Beteiligung ein, wenn sie von einem Projekt „betroffen“ sind oder sich betroffen fühlen, insbesondere dann, wenn dieses Projekt zu Veränderungen in ihrem Alltag führt oder Veränderungen befürchtet werden. Um diese Veränderungen zu verhindern oder mitzugestalten, engagieren sich Menschen – ganz unabhängig davon, ob ihnen Beteiligungsmöglichkeiten angeboten werden oder nicht.

Und hier kommen wir wieder zu den Planern von neuen Infrastrukturprojekten zurück. Gut gemeinte Beteiligungsangebote führen regelmäßig eben nicht zu einem fairen Wettstreit der Argumente, in dem die für alle beste Lösung ausgehandelt wird. Vielmehr bieten sie den wenigen Menschen, die sich von den Projekten betroffen fühlen, eine noch größere Bühne für ihre Proteste. Und die vielen, die nichts gegen das Projekt haben oder es sogar befürworten, bleiben zu Hause.

Will man, dass sich die große Mehrheit engagiert und die eigene Meinung äußert, muss man sie zu Betroffenen machen, indem man Nähe schafft. Hier bedarf es neuer, unkonventioneller Formate, die die „schweigende Mehrheit“ im wahrsten Sinne des Wortes an der Haustür abholt. In den USA wird seit Jahrzehnten erfolgreich mit dem grassroots campaining-Modell gearbeitet, wo Campaigner tatsächlich von Haustür zu Haustür gehen, die Sorgen der Leute abholen und zugleich Möglichkeiten erfahren, unter welchen Bedingungen und mit wem das Infrastrukturprojekt umgesetzt werden kann. (Unsere Erfahrungen mit Unterstützerkampagnen finden Sie im Beitrag Auf die Unterstützer kommt es an.)

Genau in diesem Punkt unterstützt Sie re:member– Wandel mitgestalten, indem wir Themen und Projekte, die Ihnen wichtig sind nah an die Menschen heranbringen, ihnen zeigen, dass Engagement in ihrem eigenen Interesse ist und sie in Diskussions- und Planungsprozesse einbinden. So werden Diskussionsprozesse vor Ort demokratischer, weil mehr Menschen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Und Sie können mit unserer Unterstützung Ihr Infrastrukturprojekt umsetzen. Wie das geht? Schauen Sie doch einmal in unser Unternehmensvideo Unterstützer aktivieren – Projekte umsetzen rein.

Renn, O. (2011): Bürgerbeteiligung: Aktueller Forschungsstand und Folgerungen für die praktische Umsetzung. Auftaktvortrag „Bürgerbeteiligung und Akzeptanz öffentlicher Großprojekte: Lehren aus der Vergangenheit, Lernen für die Zukunft. Ein Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit.“ am 24.2.2011 in Stuttgart

Dr René Zimmer
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